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Bericht über den Verlauf der Visitation

Visitation durch die Evangelische Kirchengemeinde Haiger

Sinn, 02. Juni 2017 - Mit einem Besuch der Evangelischen Kindertagesstätte in der Friedensstraße startete am Freitag, den 2. Juni 2017 die Visitation unserer Kirchengemeinde durch die Besuchergruppe aus der Evangelischen Kirchengemeinde Haiger. Diese setzte sich aus Pfarrer Andreas Strauch, Annegrete Stein, Daniela Mohri und Andreas Rompf zusammen.

Zunächst hatten unsere Gäste die Möglichkeit, sich die Einrichtung anzusehen. Die Mitarbeiterinnen, die die jeweiligen Gruppen betreuen, waren, nachdem die Kinder ins Wochenende verabschiedet wurden, in den jeweiligen Räumen geblieben und erläuterten dort das Konzept unserer Kita und welche Projekte gerade in welcher Gruppe bearbeitet werden. Eine Gruppe beschäftigt sich beispielsweise aktuell mit dem Thema "Martin Luther". Die Kinder hatten in diesem Zusammenhang beispielsweise die abfotografierte Lutherrose gemeinsam gebastelt. Darüber hinaus hatten sie Bilder über Luthers Leben gemalt. Eine ganze Reihe dieser Bilder beschäftigt sich mit Luthers prägendem Erlebnis im Gewitter.

Im Anschluss an den Rundgang kamen die Erzieherinnen, die Visitationsgruppe und die anwesenden Mitglieder des Kirchenvorstands zu einem gemeinsamen Kaffeetrinken zusammen, während dem die Möglichkeit zu einem Gedanken- und Erfahrungsaustausch bestand.

Nach diesem Auftakt der Visitation ging die Gruppe gemeinsam zu unserem Gemeindehaus und hatte auf dem Weg dorthin die Möglichkeit, unseren alten Friedhof kennenzulernen.

Als nächster Tagesordnungspunkt stand eine Besichtigung der Kirche an. Pfarrer Kohlbacher beantwortete fachkundig verschiedene Fragen rund um unser Bauwerk und unsere Orgel.

Zurück im Gemeindehaus erfolgte zunächst eine große Vorstellungsrunde, da nunmehr auch die Kirchenvorstandsmitglieder, die aufgrund ihrer Berufstätigkeit erst später hinzukommen konnten, anwesend waren.

Danach wurden die Erwartungen beider Seiten an die Visitation diskutiert. Man war sich einig, dass die Visitation eine große Chance bietet, indem die Visitationsgruppe uns Hinweise geben kann, die im Verlauf des Besuchs aufgefallen sind, die uns aber, weil sie für uns "normal" sind, nicht mehr auffallen. Pfarrer Strauch betonte, dass auch die Besuchsgruppe aus Haiger durch die Visitation profitieren wird. Er erklärte, dass die Gruppe allein durch die Eindrücke, die sie in Sinn erfährt, mit geänderten Maßstäben nach Haiger zurückkehren wird.

Nach Abschluss dieser Diskussion erfolgte ein gemeinsames Abendessen im Saal des Gemeindehauses.

Ab 19:00 Uhr trafen die Vertreter unserer Kooperationspartner im Gemeindehaus ein, die über die vielfältige Zusammenarbeit mit unserer Kirchengemeinde berichteten.

Bürgermeister Bender erklärte, dass ein ganz wichtiger und in seinen Augen auch erfreulicher Punkt die Zusammenarbeit auf dem Gebiet unseres Kindergartens ist, deren Träger die Kirchengemeinde ist, deren Finanzierung aber überwiegend durch die Gemeinde erfolgt, die auch Eigentümer des Gebäudes ist.

Darüber hinaus stellt unsere Kirchengemeinde die Räumlichkeiten des Gemeindehauses für das Jugendbistro und das Begegnungscafé des SinnerAsyltischs zur Verfügung. Der Bürgermeister erwähnte auch die seit über 40 Jahren bewährte Zusammenarbeit der politischen Gemeinde mit der Evangelischen Kirchengemeinde und der Katholischen Kirchengemeinde auf dem Gebiet der Seniorenarbeit. Er zog ein positives Fazit zur Zusammenarbeit mit unserer Kirchengemeinde.

Im Anschluss erläuterte Claudia Mosebach die bestehende Zusammenarbeit im Bereich des Begegnungscafé des SinnerAsyltischs. Begleitet wurde sie durch Ute Kilian, die sich ebenfalls regelmäßig dort engagiert. Frau Mosebach nutzte diese Gelegenheit, auch die weiteren Angebote des Asyltischs vorzustellen, die Deutschunterricht, sportliche Betätigungen, Behörden- und Arztbesuche und vieles mehr umfassen. Sie war traurig, dass vergleichsweise nur wenige Sinner Mitbürger sich für diese Aufgaben interessieren und mittun.

Inge Dietrich schilderte die Tätigkeiten im Rahmen der Seniorenarbeit und in den vielfältigen anderen Bereichen, in denen Sie sich ehrenamtlich engagiert.

Antje Liebetanz erläuterte im Namen der stark vertretenen Gruppe der katholischen Christen (weiterhin waren anwesend: Ute Kilian, Katharina Wölfert, Rainer Herget, Manfred Jüngling) die vielfältigen ökumenischen Angebote, die unsere beiden Kirchen gemeinsam machen. Hierbei handelt es sich konkret um:

  • den ökumenischen Gottesdienst zum Weltgebetstag der Frauen,
  • die ökumenischen Bibelabende,
  • den gemeinsamen Seniorennachmittag,
  • den ökumenischen Gottesdienst am Pfingstmontag,
  • den Einschulungsgottesdienst, der im jährlichen Wechsel in der katholischen oder in der evangelischen Kirche stattfindet,
  • das jährlich am 1. September stattfindende Friedensgebet,
  • den Tag des offenen Denkmals,
  • die Nacht der offenen Kirchen,
  • den gemeinsam mit den evangelischen Kirchengemeinden Fleisbach und Merkenbach stattfindenden Gottesdienst am Buß- und Bettag,
  • sowie den ökumenischen Seniorennachmittag im Advent.

Nach dieser Darstellung der Aktivitäten mit unseren Kooperationspartner beschloss Pfarrer Kohlbacher den ersten Tag der Visitation und dankte sowohl den erschienenen Vertretern unserer Kooperationspartner als auch der Visitationsgruppe für die engagierte Diskussion.

Am zweiten Tag der Visitation, am Samstag, den 03. Juni 2017 traf sich die Visitationsgruppe mit einer Delegation des Kirchenvorstands am Gemeindehaus, von wo aus sie zu einem Rundgang durch den Ort startete. Hierbei gab Pfarrer Kohlbacher immer wieder interessante Informationen an die Gruppe weiter. Wichtige Stationen entlang des Rundgangs waren:

  • die örtliche Moschee, zu der im Rahmen des Gemeindelebens lose Kontakte bestehen,
  • das Alten- und Pflegeheim Mayer, in dem unsere Kirchengemeinde einmal im Monat einen Gottesdienst anbietet,
  • das Domizil von "Sinnvoll unterwegs e.V."
  • die Glockengießerei Rincker, die unsere Gemeinde weit über die Dekanatsgrenzen hinweg bekannt gemacht hat.

Nach der Rückkehr in unser Gemeindehaus stand der Besuch durch Mitarbeitende in verschiedenen Gemeindekreisen auf dem Programm.

Den Anfang machten die Damen des Besuchsdiensts, der bereits in den 1960er Jahren durch Pfarrer Gerbusch ins Leben gerufen wurde. Die Damen berichteten über ihre Tätigkeit, die ihnen offensichtlich auch nach teilweise jahrzehntelager Ausübung noch immer Freude bereitet. Sie erklärten, dass sie oft bereits durch die Jubilare erwartet werden und teilweise auch gebeten werden, doch im kommenden Jahr zur Kaffeezeit zu kommen und mehr Zeit mitzubringen.

Quasi in der gleichen personellen Besetzung erfolgt seitens unserer Kirchengemeinde die Organisation der Seniorenarbeit, wobei zu berücksichtigen ist, dass sich diese Aufgabe auf mehr Schultern verteilt, da hier eine ebenfalls seit Jahrzehnten gewachsene Zusammenarbeit mit der katholischen Kirche und der politischen Gemeinde besteht. Durch den Verkauf des Bürgerzentrums und der für gehbehinderte Menschen schwer zu überwindenden Treppe im katholischen Pfarrsaal, finden diese Veranstaltungen inzwischen vollständig in unserem Gemeindehaus statt.

Im Anschluss hieran stellte unsere Kirchenmusikerin Frau Eich-Meier sich und ihre Arbeit sowie die ihr am Herzen liegenden kirchenmusikalischen Projekte vor. Sie wies dabei auf die Probleme hin, neue Mitglieder für den Singkreis zu finden, der aktuell darunter leidet, dass zu wenige männliche Sänger vorhanden sind. Dennoch gelingt es immer wieder, anspruchsvolle Konzerte durchzuführen und in Festgottesdiensten eine Begleitung durch den Singkreis vorzunehmen.

Im Rahmen des gemeinsamen Kaffeetrinkens stellten Sabine Adam und Bianca Halmel die Aktivitäten ihres Hauskreises vor und berichteten, dass dieser offen ist, neue Mitglieder aufzunehmen. Sie erläuterten den Nutzen, den die Hauskreismitglieder und auch die Gemeinde aus diesen Treffen ziehen. Im Hauskreis entstehen beispielsweise auch immer wieder Ideen für neue Aktivitäten unserer Kirchengemeinde.

Über das ökumenische Frauenfrühstück, das an jedem 3. Dienstag eines Monats im kleinen Gemeindehaus stattfindet, berichtete Evelyn Schäffner. Das Frühstück wird jeweils durch Hanna Engelhard vorbereitet. In der Regel treffen sich dort 6 - 8 Frauen. Frau Schäffner übernimmt jeweils die Vorbereitung eines Themas für diese Treffen.

Zum Abschluss des Tages erfolgte ein gemeinsames Abendessen in der Sinner Pizzeria "A Massaria", bei dem ein weiterer intensiver Gedankenaustausch zu verschiedenen Themen stattfand.

Am letzten Tag der Visitation, Pfingstsonntag, den 4. Juni 2017, nahm die Besuchergruppe zunächst am Pfingstgottesdienst teil, der unter Begleitung des Gemeindesingkreises stattfand.

Ebenfalls in der Kirche fand im direkten Anschluss die Gemeindeversammlung statt. Hier hatte die Besuchsgruppe zunächst noch einmal die Möglichkeit, sich der Gemeinde persönlich vorzustellen.

Danach übernahm es Dr. Wörner durch die Tagesordnung zu führen, nach der Ulrich Halmel zunächst die neue Homepage der Kirchengemeinde anhand verschiedener Seiten vorstellte. Er machte darauf aufmerksam, dass hier anstehende Veranstaltungen bereits sehr frühzeitig angekündigt werden und dass die drei zeitlich nächstliegenden Gottesdienste und Veranstaltungen auf jeder Seite angezeigt werden, um zumindest diese Information jederzeit verfügbar zu machen. Darüber hinaus ist man bemüht, im Anschluss an besondere Gottesdienste wie beispielsweise Konfirmationsgottesdienste oder Jubiläumskonfirmationsgottesdienste die Berichte mit den entsprechenden Bildern sehr zeitnah zu veröffentlichen, da Aktualität gerade hier sehr wichtig sei. Pfarrer Kohlbacher wies darauf hin, dass der aktuelle Gemeindebrief direkt nach Redaktionsschluss schon online veröffentlicht wird, also deutlich früher, als er jeweils im Briefkasten zuhause eintrifft. Ulrich Halmel erläuterte dazu, dass die Kirchengemeinde ebenfalls anbietet, den Gemeindebrief per Mail zuzusenden, so dass auch Menschen, die sich für die Entwicklung "ihrer" Kirchengemeinde Interesse haben, diesen als pdf-Dokument zu lesen, auch wenn sie vielleicht nicht mehr in Sinn leben. Die einzige Einschränkung zur Druckversion besteht darin, dass bestimmte persönliche Ereignisse nur in der Druckversion, die den Gemeindemitgliedern zugeht, bekanntgegeben werden dürfen. Wer Interesse an einer Zusendung des Gemeindebriefs per Mail hat, kann sich über die Mailadresse am Fußende dieser Seite mit einer kurzen Mail ans Gemeindesekretariat hierfür anmelden.

Im Anschluss nutzte Claudia Mosebach die Möglichkeit, die Arbeit des SinnerAsyltischs auch der Gemeindeversammlung vorzustellen und dafür zu werben, dass mehr Sinner Bürger sich hierfür interessieren und beispielsweise einfach einmal zu einem Besuch zum Begegnungscafé vorbeikommen um mit den Geflüchteten ins Gespräch zu kommen und so Vorbehalte abzubauen. Sie betonte, dass sie bisher nur von positiven Erfahrungen berichten kann.

Nach diesem beeindruckenden Bericht erläuterte Pfarrer Kohlbacher zwei Neuerungen in unserer Kirchengemeinde. Einerseits handelt es sich hierbei um die Lobpreisabende, die in monatlichem Abstand im kleinen Gemeindehaus stattfinden und bei denen moderne Lieder zum Lob Gottes gesungen werden. Hieraus entwickelt hat sich der Lobpreisgottesdienst, der erstmals im Mai stattfand und anhand eines Themas und unter Begleitung durch eine populäre Band aus dem heimischen Raum durchgeführt wurde.

Darüber hinaus informierte er, dass im September ein Ergänzungsheft zu unserem Gesangbuch erscheint, das die Kirchengemeinde anschaffen wird. Dieses Heft enthält aktuellere Lieder, insbesondere auch für spezielle Gottesdienste, beispielsweise zur Einschulung, für die das aktuelle Gesangbuch bisher keine spezifischen Angebote enthält. Das sicher bekannteste Lied, das sich in diesem Ergänzungsheft findet ist "You'll never walk alone", das viele aus englischen Fußballstadien kennen.

Am Ende der Gemeindeversammlung überreichte Pfarrer Kohlbacher einen kleinen Gruß der Glockengießergemeinde in Form einer Tischglocke, die Pfarrer Strauch gerne entgegennahm. Er revanchierte sich mit einem beeindruckenden Bildband über die historische Kirche in der Haigerer Kernstadt, das im Anschluss noch mit einem Grußwort der Visitationsgruppe versehen wurde.

Im Anschluss an die Gemeindeversammlung zogen Visitationsgruppe und Kirchenvorstand ein gemeinsames, positives Fazit der Visitation. Beide Seiten haben die gemeinsam verbrachten drei Tage sehr positiv empfunden. Das durch die Kirchenleitung angestrebte Ziel einer Visitation wurde nach einvernehmlicher Meinung beider Gremien in vollem Umfang erreicht.


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