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Gelungener Ausflug bei schönstem Sommerwetter

Radtour 2017 des CVJM Sinn am Pfingstwochenende

Sinn, 04. Juni 2017 - Am Samstag vor Pfingsten machten sich sechs mutige Radlerinnen des CVJM Sinn - trotz schlechter Wettervorhersagen - auf den Weg zur lange geplanten Pfingst-Radtour.

Am ersten Tag war die Strecke Wetzlar - Limburg zu bewältigen. Pünktlich um 08:44 Uhr fanden sich alle Teilnehmerinnen gut ausgerüstet am Sinner Bahnhof ein und erklommen dort mit ihren vollgepackten Rädern die Regionalbahn, die sie sicher nach Wetzlar beförderte (Bild 01).

Von dort aus folgte die Gruppe dem Hessischen Fernwanderradweg R7, der von der Lahnquelle bis zur Mündung der Lahn in den Rhein führt und sehr gut beschildert ist. Selbst die erste Umleitung, die die Radlerinnen gleich hinter Braunfels / Lahnbahnhof erwartete, war eindeutig ausgeschildert, aber durch die Steigung sehr anspruchsvoll (Bild 02).

Der einzige Schauer während der gesamten Tour veranlasste die Gruppe kurz vor Weilburg die Regenjacken und -hosen anzuziehen. Im Nachhinein stellte sich heraus, dass es auch ausgereicht hätte, sich kurz unterzustellen und das Ende des Schauers abzuwarten (Bild 03).

Für das Mittagessen war in Weilburg ein Tisch bei Tommy's reseviert. Dort kam die Gruppe wie geplant gegen Mittag an. Der mühsame Weg, die schwer bepackten Räder bergauf durch die engen Straßen der Altstadt zu schieben, wurde durch das super leckere Essen belohnt und so nutzten die Radlerinnen nach fast 30 Kilometern die Chance sich auszuruhen und neue Kraft für die noch vor ihnen liegende Strecke zu schöpfen (Bild 04 und 05).

Direkt hinter Weilburg begann dann der  romantischste und schönste Teil der Tour. Dicht am Flusslauf der Lahn schlängelt sich der Radweg durch die Landschaft. Das satte Grün der Wiesen und der Duft der in voller Blüte stehenden Holundersträucher erfreute die Radlerinnen ebenso wie der schmetternde Gesang des Zaunkönigs und der Ruf des Kuckucks.

Das Tal war an den meisten Stellen sehr eng, dem passte sich der Radweg an, der an manchen Stellen auch sehr schmal wurde, was bei Gegenverkehr und den vollgepackten Rädern schon eine Herausforderung darstellte. Aber es gab auch immer wieder Möglichkeiten eine Rast, beispielsweise für eine Trinkpause einzulegen (Bild 06).

Wie bei dem dann doch herrlichen Wetter nicht anders zu erwarten, waren sehr viele Familien und Gruppen am langen Pfingstwochenende auf die Idee gekommen, sich auf die Fahrradsättel zu schwingen und in die Pedale zu treten. So war denn auch die Schlange vor der Eisdiele in Runkel, die unsere Gruppe als nächstes Ziel ansteuerte, sehr lang. Dafür schmeckte das Eis dann umso leckerer und entschädigte für das Warten und verschaffte den Radlerinnen eine willkommene Abkühlung bei der großen Hitze (Bild 07).

Weiter ging es auf dem Radweg R7... nur noch 11 Kilometer, endlich war das Ziel der ersten Tagesetappe in greifbarer Nähe, die Radlerinnen konnten bereits den Limburger Dom sehen, der weithin sichtbar aus der Stadt emporragt und die Gruppe veranlasste, für ein Gruppenfoto anzuhalten (Bild 08).

Um das eigentliche Tagesziel, die Jugendherberge in Limburg, zu erreichen, musste die Gruppe jetzt den R7 verlassen und sich den GPS-Daten der Handys anvertrauen. So wurden sie zwar nicht auf den einfachsten Weg geleitet, sondern mussten noch einige Anstiege überwinden, aber letztendlich wurde die Jugendherberge am Ende eines steilen Waldwegs sichtbar (Bild 09).

Nach dem Unterstellen der Räder und der Entgegennahme der Zimmerschlüssel und der Bettwäsche konnten die müden Radlerinnen endlich ihre Zimmer beziehen. Nach einer erfrischenden Dusche und einem Durchatmen im Zimmer ging es zu Fuß gemeinsam in die Stadt. Hier kehrte man zusammen im Bistro Valentino ein. Bei leckeren Salaten und vielerlei Getränken, mit denen der Flüssigkeitsverlust des Tages wieder ausgeglichen wurde, wurde viel gelacht und erzählt, sowie die letzten Neuigkeiten mit den daheim gebliebenen via Handy geteilt (Bild 10). Und dann kam es doch noch... das angekündigte heftige Gewitter mit jeder Menge Starkregen. Glücklicherweise hatte die Gruppe auf Empfehlung der Herbergsmutter darauf verzichtet, mit den Rädern in die Stadt zu fahren, sondern war zu Fuß unterwegs. So konnte der Rückweg auf den Berg mittels eines herbeigerufenen Taxis schnell und relativ trocken bewältigt werden.

Es regnete und stürmte die ganze Nacht hindurch, aber das störte niemanden. Im Gegenteil alle empfanden das gleichmäßige Geräusch der Regentropfen bald als sehr beruhigend und die Gruppe schlief erschöpft, aber zufrieden, ein und verbrachte eine erholsame Nacht.

Am nächsten Morgen erwachten zunächst die Vögel und Zilpzalp und Zaunkönig sangen für die Gruppe im Duett und gaben dabei alles. Nach und nach trafen alle im Frühstücksraum ein, wo ein leckeres Büfett mit Müsli, Brötchen und frischem Kaffee wartete (Bild 11).

Nach dem Packen der Räder ging es gegen 09:00 Uhr weiter auf den 2. Teil der Strecke, der die Radlerinnen von Limburg nach Lahnstein führen sollte (Bild 12).

Alle waren sehr dankbar dafür, dass der heftige Dauerregen in der Nacht gekommen und gegen Morgen wieder abgezogen war, wodurch die Gruppe völlig vor Hagel, Donner und Blitz bewahrt wurde. DANKE JESUS! DANKE auch an alle, die im Gebet an die Radlerinnen dachten!

Ein weiteres, großes Danke möchten wir aussprechen, weil Gott uns zur rechten Zeit einen "Engel" schickte, der nicht nur den richtigen Weg zurück zum Radweg R7 kannte, sondern einfach sagte: "Ich fahre vor, folgen Sie mir!"

Das grenzte schon fast an ein Wunder, denn es bestand Zeitdruck, weil die Gruppe einen Streckenabschnitt, für den es keinen Radweg gibt, mit dem Zug zurücklegen wollte. Wieder folgte der Radweg dem Lauf der Lahn und führte durch Raps- und Getreidefelder. Es ging mal bergauf, dann wieder bergab durch Dörfer und Städte wie Diez und es waren auch einige Brücken zu überqueren. Pünktlich erreichte die Gruppe den Bahnhof in Balduinstein. Schon aus der Entfernung war zu erkennen, dass der Bahnsteig schon von vielen Radfahrern belegt war. So war es bereits ein Kunststück, die erforderliche Gruppenfahrkarte an dem einzigen Fahrkartenautomat auf dem gegenüberliegenden Bahnsteig zu lösen.

"Da kommen sowieso nicht einmal die Hälfte mit!", kommentierte ein Bahnangestellter die Situation vom gegenüberliegenden Bahnsteig aus. Schließlich wurde es ernst. Der viel zu kurze Zug hielt... Rad um Rad verschwand in den Wagen... das nächste Wunder... alle Teilnehmerinnen und ihre Räder waren im Zug und sehr erleichtert darüber, dass sie nicht getrennt wurden oder sogar eine Stunde auf den nächsten Zug warten mussten.

Bei der Ankunft in Nassau wurde die Gruppe durch Siegfried begrüßt (Bild 13), der der Familie Gerth und Sinn schon seit den 1970er Jahren durch enge persönliche Kontakte und den Scheuernchor eng verbunden ist. Er freute sich riesig, begrüßte die Gruppe herzlich und führte sie geradewegs zu einer tollen Eisdiele, wo dann viel Zeit zum Plaudern und Genießen war (Bild 14).

Nach dem Abschied von Siegfried ging es dann nach dem Überqueren der Lahnbrücke in Nassau nach Bad Ems. Schneller als erwartet erreichte die Radgruppe den Ort Lahnstein. Bei herrlichem Sommerwetter wurde die Zeit an der Mündung der Lahn in den Rhein für viele Fotos genutzt (Bild 15). Alle waren sehr glücklich, auch die zweite Tagesetappe gut bewältigt zu haben, auch wenn der Tacho diesmal lediglich 44 Kilometer zeigte.

Zum Einkehren hatte die Gruppe eine Empfehlung im Gepäck... "Ihr müsst unbeding im Brauhaus in Lahnstein (Maximilians Brauwiesen) etwas essen!" - Auch dort hatten sie wieder großes Glück und konnten noch einen Tisch ergattern. Das Essen war super lecker und auch sonst war es sehr spaßig. Bei frisch gezapftem Sommerbier wurde viel gelacht, besonders über die rheinländische Bedienung. Diese Unterhaltung war bühnenreif! (Bild 16)

Die Sonne, der blaue Himmel mit romantischen Schönwetterwolken, das Plätschern des Flusses und das gemütliche Brummen und Tuckern der Rheinschiffe... das war einfach nur schön und lud zum Entspannen und Verweilen ein... Zu dieser Zeit ahnte die Gruppe noch nicht, dass noch zwei weitere Herausforderungen auf sie warteten (Bild 18).

Den Bahnhof in Niederlahnstein zu finden war noch kein Problem, aber auch dort gab es einen Fahrkartenautomaten, vor dem sich eine große Menschentraube versammelt hatte. Die Annahme von Bargeld verweigerte der Blechkamerad eigensinnig und auch die BahnCard wollte er nicht akzeptieren... egal, jetzt ging es um Schnelligkeit!

Und erneut standen schon zahlreiche Räder am Bahnsteig. Als der Zug hielt standen die Sinner Radlerinnen genau vor dem Einstieg zum Radabteil, so konnten erneut alle einen Platz ergattern. Irgendwann beendete der Zugbegleiter die Bemühungen der verbliebenen Radfahrer, noch in den Zug zu kommen und so mussten einige Radfahrer draußen bleiben, was zu einigem Ärger und Wortgefechten führte. Das Glück der einen war das Pech der anderen. Das war auch für die Sinner Gruppe kein besonders gutes Gefühl (Bild 18).

Aber im Verlauf der Rückfahrt rückten schon bald die schönen Erlebnisse der Tour wieder in den Vordergrund. Nach dem Umsteigen in Wetzlar erreichten sechs sehr zufriedene Radlerinnen ihren Heimatbahnhof in Sinn. Nein... das ist nicht ganz richtig, denn eine Radlerin machte sich nun noch per Rad auf den Weg nach Dillenburg.

Alle waren sich darüber einig, dass das wunderschöne Wochenende mit den vielen tollen Erlebnissen und Herausforderungen die Gruppe zusammengeschweißt hat. Für das kommende Jahr gibt es bereits die Idee, von der Lahnquelle nach Wetzlar zu radeln und so die Strecke entlang des R7 komplett zu machen.

Vielleicht hat nach dieser Beschreibung jemand Lust bekommen im Jahr 2018 dabei zu sein? Dann meldet Euch beim CVJM Sinn (cvjm-sinn.de - www.facebook.com/cvjmsinn), wir informieren Euch gerne über den Verlauf der Planungen für das kommende Jahr.


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