Gottesdienst zu Christi Himmelfahrt - Ein Tor in eine andere Dimension
Kategorie: Nachrichten aus der Evangelischen Kirchengemeinde Sinn
Sinn, den 29.05.2025 (sad)
Zum zweiten Mal fand der ökumenische Gottesdienst zu Christi Himmelfahrt als Auftakt zum „Ebbelwoifest“ am Steinchen in Sinn statt. Wieder wurde kurzerhand ein Altar vor der Getränke- und Essensausgabe aufgebaut, der frühere Propsteikantor Karl-Peter Chilla spielte mitten auf der grünen Wiese auf seinem E-Piano und für die Besucher standen schon die Bänke zum Sitzen bereit. Viele Menschen sind gekommen, um gemeinsam Gottesdienst zu feiern.
Simon Schade, Priester der Pfarrei zum Guten Hirten an der Dill, freute sich sichtlich über den großen Zuspruch und begrüßte alle herzlich. Im Anschluss übernahm Chris Mittrücker die Lesung.
Eingerahmt von alten, bekannten Kirchenliedern predigte Carsten Heß, Pfarrer der evangelischen Kirchengemeinde Sinn, über die Himmelfahrt von Jesus. Er erzählte, wie es doch für manche Menschen unverstellbar ist, dass Jesus von der Erde in den Himmel aufgefahren ist. Wie soll sich das ereignet haben? Wie ein Weltraumfahrer? Und ist er dann an den äußeren Rand des Universums geflogen? Das konnte Carsten Heß auf jeden Fall sofort widerlegen, denn wäre Jesus mit Lichtgeschwindigkeit aufgebrochen, würde er, obwohl vor mehr als 2000 Jahren gestartet, immer noch 2 ½ Millionen Jahre unterwegs sein, um wenigstens den Andromedanebel unseres Universums zu erreichen.
Wir denken noch zu dreidimensional und können uns etwas anderes nicht vorstellen. Jesus ist sozusagen in eine andere Dimension übergetreten, erklärte Pfarrer Heß. Er hat den Raum gewechselt. Und dieser Himmelsraum ist nicht jenseits des Universums, sondern mitten unter uns. In der Bibel gibt es viele Beispiele, in denen Jesus nach seiner Himmelfahrt wieder sichtbar geworden ist. Es ist sozusagen wie ein Tor, das aufgeht und Licht, Wärme und Kraft in unserer Welt spürbar werden lässt. Gott hat uns nicht vergessen. Davon sollen wir erzählen. Durch uns kommt Gottes Wort zu den Mitmenschen. Jesus ist ein Aufsteiger. Wir dürfen uns davon berühren lassen. Ihm vergeht weder Lust noch Luft. Er will, dass wir in seinem Team mitspielen. Und um in der Fußballsprache zu bleiben, hätte man ja auch nicht gedacht, dass der HSV wieder in die 1.Bundesliga aufsteigt, scherzte Pfarrer Heß zum Abschluss seiner Predigt.
Simon Schade erteilte nach dem Fürbittengebet den Segen und leitete mit einer schönen Geste auf das Ebbelwoifest über. Sage etwas Gutes zu deinem rechten und linken Sitznachbarn, forderte er auf. Sogleich gab es unter den Besuchern eine fröhliche Unterhaltung. Jemand anderen etwas Gutes sagen, das bedeutet Segen im wörtlichen Sinne. Das lateinische Wort heißt benedicere. Und im übertragenen Sinne ist auch das heutige Fest ein Segen für Alle, die daran teilhaben.